Drei Jahre ist mein erstes Treffen mit dem Konsum her und seinem dschungeligen Garten her. Nun ist aus dem Dickicht der Gemeinschaftsgarten 1.0 geworden, der Kleine zum spielen und Große zum quatschen und gemeinsam weitergestalten einlädt. Der Weg dahin war grün und brombeerig pieksig.
Grinsend lässt Lene erst ein Förmchen die Rutsche hinunter sausen, um dann quietschend zu folgen. Derweil übt Oskar auf dem Trampolin seine neusten „Moves“, wie er sagt. Und ich? Hocke gemütlich auf der Gartenschaukel und lasse immer noch fasziniert den Blick schweifen. Über die wunderbar nackige Erde, die in nächster Zeit noch eine Schicht Mutterboden abbekommt (müsste das jetzt eigentlich Mutter- oder Vaterboden heißen, um niemanden zu diskriminieren?), bevor wir die freien (Spiel)flächen mit Rasen einsäen. Über die Bauecke, Stelzenhaus „Jörg“, das Badewannen-Piratenschiff, das auf Sand gelaufen ist, das Pflanzbett bis hin zum neuen Gartenzaun. So schön – endlich!
Dschungelbuch, Kriebitzsch Edition
Ein erster Baggereinsatz im Frühjahr 21 lichtete das Gelände, was das Unkraut aber nicht vom wieder wachsen abhielt. Ein zweiter Kahlschlag im April 23 schuf erneut Tatsachen – danke, lieber Christian! Das es dabei diesmal nicht blieb, dass die Fläche grundlegend von Altlasten des Vorbesitzers beräumt und aufbereitet werden konnte, dass Stelzenhaus wie Rutsche und Trampolin einziehen konnten und das Gelände wieder genutzt werden kann, liegt maßgeblich an einer Förderzusage durch das Deutsche Kinderhilfswerk. Es unterstützte unser „Abenteuer: Gemeinschaftsgarten“ finanziell und sicherte zu, von den geschätzten Gesamtkosten von etwa 6000 Euro, 4800 Euro zu übernehmen. Yippieh!!
Was für die Kohle im Detail angeschafft wurde bzw. wie der Garten aussehen sollte, entschieden von Anfang an die Kinder der Kita „Pusteblume“ und des Horts der Rositzer Grundschule Insobeum mit. Gestärkt mit Eis mit Sahne und Streuseln brachten sie ihre Ideen in farbenfrohen Kunstwerken zu Papier. Ganz vorn dabei auf der Liste: Ein Baumhaus, eine Rutsche und auch ein Trampolin. Euer Wunsch war uns Befehl, wie ihr sehen könnt.
Bildergalerie: Eure Wünsche sind uns Befehl
So wie der Kreativkonsum für ungewöhnliche Lösungsansätze und um die Ecke gedachtes steht, so finden sich auch im Gemeinschaftsgarten re- und upgecycelte Dinge mit einem Vorleben. Der Sandkasten wird von alten Autoreifen begrenzt – danke, lieber Chris -, das Pflanzbett gehörte einst einem inzwischen großen Kind, die Gartenschaukel störte bei der Umgestaltung eines Kleingartens. Zweifelsfrei die krasseste Wandlung hat jedoch die alte Badewanne vollzogen. Sie ist das einzige Überbleibsel aus der ersten Etage des Konsums und beflügelt nun als schmuckes Piratenschiff die Fantasie der kleinen Räuber.
Version 1.0 bereit zum bespielen
Ja, das Ende der Fahnenstange ist noch lange nicht erreicht und „fertig“ ein fernes Wort, aber der Anfang ist gemacht. Der erste Entwurf eines Gemeinschaftsgartens in Kriebitzsch steht und kann bespielt werden. Als Spielplatz für den Nachwuchs und als Treffpunkt für die Großen, wo künftig nicht nur Blumen und Gemüse, sondern – hoffentlich – auch ein neues Dorfnetzwerk wachsen kann.
